Colour Class #10 — Neugestaltung kleiner Räume durch Farbe

In der zehnten Ausgabe unserer Colour Class-Reihe widmen wir uns einem einzigartigen Ort im Herzen von Kopenhagen, an dem die Altstadt auf den Hafen und eine Gartenanlage trifft. In diesem Kurs geht es darum, einen sehr engen und kleinen Bereich in eine gemütliche, heimelige und kreative Umgebung zu verwandeln.

Die Herausforderung bestand darin, einen Raum zu designen, der als Mini-Showroom wie auch als Büro für Color Connaisseur genutzt werden kann, und jede Menge Aufbewahrungslösungen und Funktionalität bietet.

In diesem Kurs erfahren wir, wie sich die Fläche eines kleinen Raums dank eines durchdachten Designansatzes maximieren lässt. Durch die Integration verschiedener großer Elemente kreieren wir eine visuelle Tiefe, die unter Beweis stellt, dass sich auch wenige Quadratmeter große Räume durch leuchtende Farben und dynamische Muster optimieren lassen. Erleben Sie gemeinsam mit uns, wie wir diesen kompakten Bereich in einen charmanten und funktionalen Rückzugsort verwandeln.

Standort: Im Herzen von Kopenhagen, wo die Altstadt auf den Hafen und eine Gartenanlage trifft.

Auftrag: Das Ziel bestand darin, in einem sehr engen und kleinen Raum ohne dekorative Details eine gemütliche, heimelige und kreative Atmosphäre zu schaffen. Darüber hinaus musste der Raum über ausreichend Aufbewahrungslösungen und die nötige Funktionalität verfügen, um als Mini-Showroom/Büro für Color Connaisseur genutzt werden zu können.

Farben: Der kleine Raum in einem wunderschönen Altbau bietet einen prächtigen Ausblick auf die Grünanlage von Sankt Annæ Plads und die Reiterstatue von König Christian X.. Da dieser Raum leider keine historischen Merkmale mehr aufwies, bestand die Aufgabe auch darin, ihm neues Leben einzuhauchen.

Der kleine, in zwei Bereiche unterteilte Showroom ist weniger als zwei Meter breit und etwa sechs Meter lang. Der erste Bereich dient als öffentlicher Raum, in dem Farben erforscht und Konferenzen abgehalten werden können. Der zweite Bereich mit Schreibtisch, Miniküche und zahlreichen Aufbewahrungslösungen zeugt von einem privateren Ambiente.

Bei einem so kleinen Raum wie diesem, läge die bevorzugte Lösung wahrscheinlich oftmals in einem schlichten und neutralen Design – in diesem Fall wurde jedoch der Ansatz verfolgt, den Raum mit Farben, Mustern und Kunst so reichhaltig zu gestalten, dass sich das Auge nie sattsehen kann und ein Punkt erreicht wird, an dem aus dem Motto „Mehr bedeutet mehr“ „Mehr bedeutet weniger“ wird.

Der maßgefertigte Marmortisch in Rot- und cremefarbenen Tönen wurde nicht nur zum Mittelpunkt der Raumausstattung, sondern auch zum Ausgangspunkt für die Farbgebung. Da das erste Zimmer für die Farbforschung geeignet sein musste, wurden die Decke und die oberen Wände in einem cremeweißen Farbton gehalten, um Reflexionen auf den Farbmustern zu vermeiden. Zur Unterteilung der Wände wurde ein Paneel angebracht und dieser Abschnitt sowie alle Paneele und die Tür in einem warmen, auffälligen Orange gestaltet – eine kraftvolle Farbe.

Der zweite Bereich legt das Hauptaugenmerk auf Konzentration und Tiefe. Hier ist alles bis auf den Boden einfarbig gehalten – in einem warmen Beigeton, der eine gemütliche, intime Atmosphäre erzeugt und als perfekte Kulisse für die Farbvielfalt des kleinen Raumes fungiert. Eine Wand ist beispielsweise vom Boden bis zur Decke mit Montana-Modulen in der Farbe Hokkaido ausgestattet. Dadurch entsteht eine Miniküche und vielseitige Aufbewahrungslösung für Farben und Pinsel über eine Kaffeemaschine und Murano-Glas bis hin zu großen Kunstdrucken und Moodboards.

Zur visuellen Verbindung der beiden Zimmer wurde der Boden in einem wunderschönen, dunklen Rotton gestaltet, der alle Farben und Muster vereint und ein Gefühl der Ruhe kreiert. Die sich ergänzenden Farben in beiden Räumen bilden eine geschlossene Einheit. Dadurch wird eine visuelle Raumgestaltung mit farbenfrohen Stühlen, Schränken und sämtlichen Farbmustern des Showrooms ermöglicht, während gleichzeitig ein ruhiges und einheitliches Erscheinungsbild entsteht.

Dieser kleine Showroom zeigt, dass in einem winzigen Raum durch wenige, aber große Elemente ein visueller Raum geschaffen werden kann – und dass eine Raumfläche von wenigen Quadratmetern nicht unbedingt wenige Farbakzente bedeuten muss.